10 Jahre Erneuerungskurs bei Blume2000
EINE ABRISSPARTY BEI BLUME2000? WAS IST DENN DA LOS?
Mit dem Abriss der letzten Blume 2000 Filiale im alten Filialbild am Winterhuder Marktplatz in Hamburg geht eine Ära endgültig zu Ende – während der neue Marken-Lebenszyklus schon in voller ökonomischer Blüte steht.
Aber Evolution ist ja bekanntlich immer. Trotzdem ein guter Zeitpunkt, um kurz innezuhalten für einen kleinen sentimentalen Rückblick wie alles begann: Die Reise startete vor 11 Jahren mit einem Perspektivwechsel und einer Reflektion bei der Geschäftsführung: Was würde aus uns werden, wenn wir unser Geschäft nicht vom Produkt und vom Preis aus definieren würden? Was würde aus uns werden, wenn wir unser Angebot vom Kunden aus sehen und die Kraft der Marke für uns arbeiten würde? Wie erfolgreich würde uns das machen? Aus dem Perspektivwechsel entstand ein bis heute andauerndes Evolutionsprogramm, das die Kultur nach außen zum Kunden und innen zum Mitarbeitenden umgeschrieben hat.
Angefangen bei einem neuen Sortiment, das ein neues Kundenmindset anspricht, über ein an Wochenmärkten orientiertem Filialkonzept, über die nahtlose Integration des Online-Geschäfts bis hin zu einer neuen Arbeitskultur, die unter den vielen, jetzt jüngeren Mitarbeitenden Identität stiftet. Blume2000 hat sich in den letzten 10 Jahren neu in die Zeit buchstabiert, ist auf 300 Filialen bundesweit gewachsen und hat seinen Umsatz Jahr für Jahr gesteigert. Und das alles unter der erarbeiteten Mission, die städtischen Menschen wieder mit der (ihrer) Natur zu verbinden und sie aufblühen zu lassen.
Für mich als kultureller Evolutionsforscher und -berater ist Blume2000 seit genau diesen 11 Jahren mein Lieblings-Langzeitprojekt mit ständigem Entwicklungspotential. Lernen aus den Gesetzen der Natur heißt für mich in solchen Entwicklungsprozessen, dass im Alten immer schon das Neue drinsteckt, es aber erst im neuen Kontext sichtbar wird und aufblüht. Getreu dem erarbeiteten Leitnarrativ von Blume2000: „Alles wächst aus Leidenschaft“ danke ich der Marke für eine intensive Dekade gemeinsamer Entwicklungsarbeit. Der nächste Zyklus hat schon Wurzeln geschlagen.
Mehr Hintergrund erfahren Sie in unserem Interview mit Alexander Zoern.
Autor: Stefan Baumann
Der studierte Wirtschaftspsychologe Stefan Baumann ist strategischer Transformationsforscher für systemische Verhaltensänderungen. Als Gründer der Agentur STURMundDRANG erforscht und entwickelt er mobilisierende und verbindende Narrative für die Evolution von Menschen, Organisationen und Communities. Sein Cultural-Thinking-Ansatz verfolgt eine Praxis, die wirtschaftliche Transformation als einen menschlichen und gesellschaftlichen Haltungs- und Verhaltenswandel versteht. In seinen Projekten hilft er Unternehmen und Marken, die eigene Position, Relevanz und Mission in einem sich ändernden Marktkontext zu erneuern. Als gefragter Speaker und Autor veranschaulicht er in seinen Studien, wie kultureller Wandel ein neues Konsumenten- und Mitarbeiter:innenverhalten hervorbringt.
CHANGING CULTURES MAGAZIN
Ähnliche Artikel
Ist Entfaltung das neue Wachstum!?
Was beginnt jenseits der Narrativen von Größer und Mehr? Dieser Frage hat sich der 7. KU Kongress gewidmet und Stefan Baumann war mit dabei, um neue Impulse für eine gemeinsame und wirksame Zukunft zu gewinnen.
Teil 1. Wie kultiviert man Verhaltensänderung?
Motivationsstudien zum Wandel des Konsumverhaltens. Produkte, Services und Marken sollen nicht nur zum Kauf animieren, sondern stehen vor der Aufgabe, das Konsumverhalten zu transformieren und eine neue Konsumkultur über alle Branchen hinweg zu innovieren. Wir erklären, wie das geht.
Gute Gewohnheiten voraus ...
Die Adventszeit beginnt und damit auch die Zeit der Besinnung. Eigentlich – denn die Realität ist oft eine andere. Wir wollen alten Mustern den Kampf ansagen und testen verhaltensverändernde Hacks im SuD Team aus.